Grippeschutz


Jetzt gegegn Grippe impfen!

In den Herbst- und Wintermonaten ist die klassische Erkältungszeit. Neben dem harmlosen grippalen Infekt, der weit verbreitet ist, leiden immer wieder auch Patient*innen an der Influenza, der echten Grippe. Die Symptome können sich ähneln, aber die Influenza ist viel gefährlicher.

 

Bei der echten Grippe handelt es sich um eine Atemwegsinfektion, deren Risiken häufig unterschätzt werden. Dabei kann der Verlauf sogar tödlich sein. In der Grippesaison 2018/2019 litten rund 182.000 Menschen an der echten Grippe. Davon landeten 40.000 Patient*innen im Krankenhaus und 581 verstarben – nachweislich an der Influenzainfektion.

 

Influenzaviren werden wie Coronaviren vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen, also durch Niesen, Husten oder über die Atemluft. Die Viren können ebenso beim Berühren von Türklinken, Haltegriffen in Bus und Bahn oder durch Händeschütteln übertragen werden.

 

Wirksamer Schutz gegen die Grippe

 

Wer sich gegen die Influenza impfen lässt, schützt sich selbst und andere. Bei der Grippeschutzimpfung wird eine natürliche Infektion mit Grippeviren nachgeahmt. Der Impfstoff enthält Bestandteile aus abgetöteten Viren, die das Immunsystem anregen. Der Körper reagiert auf die unschädlich gemachten Virenbestandteile und bildet Antikörper für den Ernstfall. Bei einer tatsächlichen Ansteckung ist er dann gut vorbereitet. Von Jahr zu Jahr ändert sich der Impfstoff ein wenig, da sich – auch das kennen wir von Corona – die Grippeviren kontinuierlich wandeln.

 

Die Schutzimpfung empfiehlt sich besonders für die folgenden Personengruppen:

  • für alle Personen ab 60 Jahre
  • für alle Schwangeren ab dem 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab 1. Trimenon
  • für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z. B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten)
  • für Kinder ab 6 Monate, sofern eine erhöhte Gefährdung aufgrund einer chronischen Erkrankung vorliegt
  • für Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen
  • für Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen (siehe oben) gefährden können

 

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Wir zeigen Ihnen im Folgenden nur LINDA Apotheken an, die eine Grippeschutz-Impfung anbieten. Sie können diese Voreinstellung über die Filter aufheben und sich alle LINDA Apotheken anzeigen lassen. 

Grippe


Fragen & Antworten

Grippeschutzimpfung

Eine echte Grippe, eine sogenannte Influenza, kann schwerwiegende und mitunter sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Die Gefahr besteht besonders für Menschen über sechzig Jahren und Risikogruppen, etwa chronisch Kranken. Der wirksamste Schutz vor dieser ernstzunehmenden Infektionskrankheit besteht in einer Impfung. Diese kann das Risiko einer Ansteckung mit den Influenza-Viren erheblich reduzieren – nämlich mehr als halbieren. Die Impfung sollte bei gefährdeten Zielgruppen jährlich durchgeführt werden.

 

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Impfung?

Mit Beginn der kalten Jahreszeit erhöht sich die Gefahr, an einem grippalen Infekt oder einer echten Grippe zu erkranken. Das liegt daran, dass sich die Erreger bei niedrigen Temperaturen besser verbreiten können und der vermehrte Aufenthalt in geschlossenen Räumen eine Ansteckung begünstigt. Experten empfehlen deshalb, die Grippeschutzimpfung im Herbst, am besten im Oktober oder November, durchführen zu lassen. Etwa 14 Tage danach hat sich dann der volle Impfschutz aufgebaut. So sind Sie gut gegen die ersten Attacken der Influenzaviren gewappnet, die oftmals bereits im Dezember stattfinden können.

 

Wo kann ich mich impfen lassen?

Eine Grippeschutzimpfung kann grundsätzlich jede Ärztin und jeder Arzt vornehmen. In der Regel erfolgt sie in der Hausarztpraxis. Ebenso bieten manche Gesundheitsämter die Impfung an. Da diese Behörden jedoch nicht gesetzlich dazu verpflichtet sind, gilt das nicht bundesweit. Für Ihre Region müssten Sie sich deshalb vorab erkundigen, ob Sie sich im Gesundheitsamt vor Ort gegen Influenza impfen lassen können.

Inzwischen besteht auch in immer mehr Unternehmen die Möglichkeit für die Mitarbeiter, sich von Betriebsärzt:innen impfen zu lassen. Auf dieses Angebot wird meist durch Betriebsrat oder Geschäftsführung hingewiesen. Ab Herbst 2022 kann die Grippe-Impfung auch in Apotheken erfolgen. Erkundigen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke vor Ort.

 

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Die Impfung gegen Influenza wird allgemein gut vertragen. Da der Impfstoff das Immunsystem aktiviert, können mitunter an der Einstichstelle Rötungen oder Schwellungen auftreten. Diese bereiten bisweilen auch Schmerzen. Darüber hinaus kann es nach der Grippeschutzimpfung zu Beschwerden wie Kopf- oder Gliederschmerzen, Müdigkeit, Frösteln oder Schwitzen sowie gelegentlich zu leichtem Fieber kommen. Diese Symptome sind jedoch meist nach ein bis zwei Tagen verschwunden.

 

 

Bitte beachten!

Haben Sie eine akute Infektion mit Fieber? Warten Sie besser mit der Impfung, bis Sie wieder voll genesen sind. Wenn Sie unter einer Allergie gegen Hühnereiweiß leiden, die allerdings sehr selten ist, sollten Sie sich mit einem speziellen hühnereiweißfreien Impfstoff impfen lassen. Besprechen Sie das am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

 

 

Kann ich die Grippeschutzimpfung zusammen mit der Auffrisch-Impfung gegen Corona machen?

Ja. Die Impfungen sollten allerdings jeweils an unterschiedlichen Körperregionen erfolgen; also nicht beide am gleichen Arm. Zu berücksichtigen ist ferner, dass Impfreaktionen vermehrt auftreten können. Das bedeutet, dass die oben genannten möglichen Symptome stärker ausfallen könnten. Doch auch bei der kombinierten Durchführung der beiden Impfungen klingen die Beschwerden binnen weniger Tage wieder ab.

 

Wie gut schützt die Impfung vor Influenza?

Keine Impfung, auch nicht die gegen Grippe, kann einen hundertprozentigen Schutz davor bieten, zu erkranken. Einerseits kann es sein, dass jemand nicht ausreichend gut auf die Impfstoffe anspricht. Andererseits kann es passieren, dass man sich trotz Impfung infiziert, weil im Körper der Impfschutz noch nicht vollständig aufgebaut ist. Die Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung hängt zudem auch davon ab, wie gut der verabreichte Impfstoff mit den jeweils zirkulierenden Influenza-Viren übereinstimmt. Dennoch bietet die Impfung einen erheblichen Schutz, da sie das Erkrankungsrisiko mehr als halbiert. Selbst wenn eine Infektion erfolgen sollten, verläuft die Grippe bei Geimpften milder und mit weniger Komplikationen.

 

Fazit: Die Grippeschutzimpfung reduziert die Infektionsgefahr deutlich und sorgt im Fall einer Ansteckung dafür, dass Betroffene keinen schweren Verlauf erleiden.

 

Quelle: Wort&Bild-Verlag



Ist es eine Erkältung oder Grippe?

Die Nase läuft, im Hals kratzt es schmerzhaft, dazu kommen Hustenattacken. Das sind die klassischen Anzeichen einer Erkältung. Viele Betroffene fragen sich: Ist es nur ein grippaler Infekt oder eine echte Grippe? Wegen der ähnlichen Symptome besteht Verwechslungsgefahr. Die Begriffsverwirrung beginnt damit, dass „Erkältung“ und „grippaler Infekt“ das gleiche Krankheitsbild bezeichnet. Wir bringen Ordnung in das Durcheinander.

 

Wie unterscheiden sich die Infektionskrankheiten?

Sowohl eine Erkältung als auch eine echte Grippe, medizinisch Influenza genannt, werden durch Viren verursacht. Hier hören die Gemeinsamkeiten jedoch schon auf. Denn während eine Grippe durch spezifische Virenarten, die Influenza-Viren, ausgelöst wird, kann eine Erkältung diverse virale Erreger haben – die Palette umfasst über zweihundert Arten.

Der nächste Unterschied zeigt sich zu Beginn der Erkrankung. Bei einer Erkältung stellen sich die Beschwerden schleichend ein und verstärken sich allmählich. Bei einer Influenza treten Beschwerden von jetzt auf gleich auf: vormittags noch fit, liegen Betroffene nachmittags schlapp im Bett. Typisch sind hohes Fieber, Glieder- sowie Kopfschmerzen und im Vergleich zu einem grippalen Infekt ein deutlich stärkeres Krankheitsgefühl. Der Krankheitsverlauf ist ebenso unterschiedlich. Bei einer Erkältung verbessern sich die Beschwerden in der Regel binnen einiger Tage und klingen – sofern es keine Komplikationen gibt – nach einer Woche komplett ab. Wer eine echte Grippe hat, kämpft weitaus länger mit den Symptomen und kommt mitunter erst nach Wochen wieder richtig auf die Beine. Ein Arztbesuch ist in diesem Fall unverzichtbar.

 

Könnte es auch Covid-19 sein?

In anhaltenden Pandemiezeiten ist das eine berechtigte Frage – die allerdings schwer zu beantworten ist. Anfangs lässt sich nicht sicher beurteilen, was Auslöser der Beschwerden sein könnte. Denn die Symptome bei einem grippalen Infekt, Grippe und Covid-19 sind ähnlich und zudem oft unspezifisch. Das charakteristische Covid-19-Indiz, eingeschränktes Riechen und Schmecken, kommt bei Corona-Patienten, die mit der Omikron-Variante infiziert sind, seltener vor und kann auch durch eine Erkältung hervorgerufen werden. Klarheit gibt einzig der Test auf SARS-CoV-2.

 

Wie kann ich mich schützen?

Schutz vor Influenza bietet die Grippeimpfung. Aber sie senkt das Risiko für eine Infektion sowie einen schweren oder gar lebensgefährlichen Verlauf deutlich. Eine Erkältung lässt sich durch diese Impfung allerdings nicht vermeiden. Um sich vor einem grippalen Infekt zu schützen, gilt es das Immunsystem zu stärken. Die passenden Strategien dazu erfahren Sie hier. Grundsätzlich ist Hygiene, wie Händewaschen und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, eine wirksame Maßnahme, um sich vor Erregern zu schützen. Mehr dazu lesen Sie unter "Übertragungswege der Grippe".

 

Wie bekomme ich Beschwerden in den Griff?

Schonung und gegebenenfalls Bettruhe sind die wichtigsten Maßnahmen bei Erkältungssymptomen. Außerdem ist es ratsam ausreichend zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen auszugleichen und den Körper bei der Bekämpfung der Krankheitserreger zu unterstützen. Bei leicht erhöhter Temperatur können Lindenblütentee und Wadenwickel Linderung bringen. Rezeptfreie Medikamente wie Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure helfen bei höherem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.

Dies lindert die Beschwerden, bekämpft jedoch nicht die Erreger. Diese Aufgabe übernimmt die körpereigene Abwehr. Bei Influenza kann der Arzt oder die Ärztin bestimmte antivirale Wirkstoffe verordnen, welche den Grippeverlauf in seiner Schwere und Dauer mildern können. Das kann etwa bei chronisch Kranken und immungeschwächten Menschen nötig sein.

 

Wann muss ich zum Arzt?

Wenn Sie sich sehr krank fühlen, ausgeprägte Glieder- und Kopfschmerzen sowie Fieber über 38,5 Grad haben, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Bei einer Grippe ist es wichtig, dass sie rasch erkannt und bei einem drohenden schweren Verlauf mit Medikamenten gelindert wird. Ob das erforderlich ist, darüber gibt ein Labortest Auskunft. Er weist das Erbgut des Influenza-Virus im Blut nach und kann auch die Menge der viralen Erreger aufzeigen.

 

Quelle: Wort&Bild-Verlag



Übertragungswege der Grippe (Hygieneempfehlungen)

 

Die Grippeschutzimpfung ist die wirksamste, allerdings nicht die einzige Möglichkeit, sich vor einer Influenza zu schützen. Was die Ansteckungsgefahr ebenfalls deutlich senkt, sind gründliche Hygienemaßnahmen. Durch die Corona-Pandemie sind wir darin ja inzwischen geübt …

 

Woher kommen Influenza-Viren?

Der genaue Ursprung dieser Krankheitserreger ist unklar. Gesichert ist, dass die Viren zu den sogenannten Orthomyxo-Viren gezählt und in die Typen A, B und C unterteilt werden. Sie sind allgegenwärtig, weshalb die Influenza auch weltweit verbreitet ist. In tropischen Regionen kann die Influenza ganzjährig auftreten, während sie in Deutschland und anderen Zonen der nördlichen Halbkugel meist auf die Wintermonate beschränkt ist.

 

Wie werden die Viren übertragen?

Die Übertragung dieser äußerst ansteckenden Erreger erfolgt überwiegend über die sogenannte Tröpfcheninfektion. Diese treffende Bezeichnung kommt daher, dass die Viren in winzigen Tropfen via Sekret aus dem Nasen-Rachen-Raum eines Erkrankten „auf die Reise gehen“. Ihr Transport erfolgt durch Husten, Niesen oder auch Sprechen: Dabei gelangen die Viren in die Luft und können von allen in der Nähe befindlichen Personen eingeatmet werden. Da sich die Grippeviren aus der Luft auf Oberflächen niederlassen und hier mehrere Stunden überleben können, ist auch eine Schmierinfektion als zweiter Übertragungsweg möglich. Denn kamen die Hände mit virushaltigen Sekreten in Kontakt, können die Erreger bei Berührung des Mundes, der Nase oder der Augen rasch über die Schleimhaut in den Körper gelangen. Natürlich können die Grippeviren auch direkt über die Hände, etwa beim Händeschütteln, von Mensch zu Mensch übertragen werden.

 

Was kann ich tun, um mich zu schützen?

Türklinken, Treppengeländer, Haltegriffe sind potenzielle Ansteckungsquellen. Um die allseits lauernden Gefahren zu minimieren, hilft neben der Impfung nur eines: penible Hygiene.

 

  • Gründliche Händehygiene: Waschen Sie sich regelmäßig nach dem Toilettengang und wenn Sie zurück nach Hause kommen, die Hände. Verwenden Sie dazu stets Seife und schäumen Sie jeden Finger, auch die Zwischenräume, damit gründlich ein. Dann gut abspülen und die Hände mit einem sauberen Handtuch sorgfältig abtrocknen.
     
  • Berühren Sie so wenig möglich mit Ihren Händen die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase. Denn über diese Eintrittspforten können die Grippeviren leicht in den Körper gelangen
     
  • Bei Grippewellen empfiehlt es sich, bei der Begrüßung auf das gewohnte Händeschütteln zu verzichten. Gut ist es auch, in der Öffentlichkeit eine Mund-Nasen-Maske zu tragen.
     
  • Gehen Sie auf Distanz zu Personen, die husten, niesen oder starken Schnupfen haben.

 

Wie kann man die Abwehrkräfte stärken?

Unser Immunsystem arbeitet hart. Doch gerade in Erkältungs- und Grippezeiten kann es Unterstützung benötigen. Das hilft ihm am besten.

 

  • Über die Ernährung lässt sich sehr viel für eine starke Abwehr tun. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr an den Vitaminen B6, B12, C, D und E, an den Spurenelementen Selen und Zink sowie an Omega-3-Fettsäuren. Wenn Sie den Bedarf über Ihre tägliche Ernährung nicht decken können, bieten geeignete Nahrungsergänzungsmittel über ein paar Wochen hinweg eingenommen, eine gute Hilfe. Besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
     
  • Achten Sie auf ausreichenden und zudem erholsamen Schlaf. Denn während der Nachtruhe regenerieren sich auch die Abwehrzellen.
     
  • Laufen Sie den Viren wortwörtlich davon: Mit regelmäßigem Ausdauertraining – Joggen, Nordic Walken, Schwimmen und Radfahren – unterstützen Sie Ihre Abwehrkräfte. Übertreiben Sie die sportlichen Aktivitäten jedoch nicht, denn das kann das Immunsystem auch schwächen.

 

Quelle: Wort&Bild-Verlag

 





Grippeimpfstoffe

Influenza-Viren sind hervorragende Verwandlungskünstler: Sie verändern ihre Oberfläche permanent. Aus diesem Grund gibt es jedes Jahr neue Zusammensetzungen für die Impfstoffe. Auch Empfehlungen für die Grippeschutzimpfung in einer bestimmten Region können sich ändern, um eine Epidemie, also das gehäufte Auftreten von Influenza-Viren, zu vermeiden.

 

Warum muss das Impfserum jährlich neu angepasst werden?

Weil die Grippeviren wahre Meister der Tarnung sind. Das gelingt ihnen, indem sie jene Strukturen laufend verändern, die für die Erkennung und anschließende Bekämpfung durch unser Immunsystem wichtig sind. Die entscheidenden Moleküle sitzen auf der Oberfläche der Viren und werden immer neu kombiniert. Mit anderen Worten: Die Influenza-Viren ziehen sich laufend ein neues Mäntelchen an. Derart gut getarnt, können sie den Abwehrreaktionen des Immunsystems entgehen. Aus diesem Grund muss der Grippeimpfstoff jährlich erneut in seiner Zusammensetzung angepasst und entsprechend neu verabreicht werden.

 

Wie lässt sich feststellen, welche Grippestämme im kommenden Winter aktiv sind?

Der Impfstoff gegen die hierzulande verbreitete saisonale Grippe enthält Bestandteile jener Varianten an Viren, die für die kommende Wintersaison erwartet werden. Um diese zu identifizieren, untersuchen Referenzlabore weltweit kontinuierlich die zirkulierenden Influenza-Viren. Ihre Ergebnisse leiten die Labore an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter. Das zuständige Referenzlabor in Deutschland ist das dem Robert Koch-Institut angegliederte Nationale Referenzzentrum für Influenza. Auf der Basis der übermittelten Daten legt die WHO die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffes jedes Jahr neu fest.

 

Wer spricht die Empfehlung zur Zusammenstellung an die Hersteller aus?

Die jährlich von der WHO empfohlene Zusammensetzung sowie die von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) empfohlenen geeigneten Stämme zur Herstellung werden in Deutschland dem Paul-Ehrlich-Institut übermittelt. Als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel spricht es dann die Empfehlung an die Hersteller aus. Damit diese genügend Zeit haben, ausreichend Impfstoffe bis zum Beginn der Grippesaison zu produzieren, erfolgt die Empfehlung in der Regel bereits im Februar.

 

Woher wissen die impfenden Ärzte, welche Impfseren sie bestellen sollen?

Dies erfahren die Mediziner auf der Webseite des Paul-Ehrlich-Instituts. Unter www.pei.de/influenza-impfstoffe ist zu ersehen, welche saisonalen Grippeimpfstoffe empfohlen werden und welche pharmazeutischen Unternehmen diese anbieten. Als Orientierungshilfe für die Bestellung dienen zudem die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO).

 

Was ist in einem Impfserum enthalten?

Bei den in Deutschland zugelassenen Grippeimpfstoffen für Erwachsene und Kinder handelt es sich überwiegend um sogenannte Totimpfstoffe. Diese enthalten inaktivierte Viren beziehungsweise Virenfragmente der jeweils empfohlenen Stämme.

Für Kinder von zwei bis 17 Jahren gibt es darüber hinaus einen Lebendimpfstoff, der als Nasenspray verabreicht wird. Er kann zum Einsatz kommen, wenn die Injektion der Totimpfstoffe Probleme bereitet. Meist ist das bei einer Spritzenphobie, also einer starken Angst vor Spritzen, der Fall.

 

Quelle: Wort&Bild-Verlag



Zielgruppen für die Grippeschutzimpfung

An einer Influenza zu erkranken, hat abhängig vom Gesundheitszustand und Alter unterschiedliche Auswirkungen.  Bei gesunden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unter sechzig Jahren besteht in aller Regel kein Risiko für schwere Verläufe. Anders sieht es dagegen bei Personen aus, die jenseits der sechzig oder chronisch krank sind. Das gilt unter anderem auch für werdende Mütter ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Lesen Sie hier, wer sich gegen Grippe impfen lassen sollte.

 

Warum sollten sich Menschen ab sechzig Jahren impfen lassen?

Weil die „Schlagkraft“ des Immunsystems mit den Jahren kontinuierlich abnimmt. Aus diesem Grund können Infektionen – nicht nur mit Influenza-Viren – von älteren Menschen schlechter abgewehrt werden. Das hat nicht nur ein höheres Erkrankungsrisiko, sondern auch schwerere Verläufe von Infektionskrankheiten wie der Grippe zur Folge.

Dank der Grippeschutzimpfung verläuft eine Influenza hingegen in der Regel deutlich milder und geht auch mit weniger Komplikationen einher.

 

Was gilt für Schwangere?

Wird eine werdende Mutter gegen Grippe geimpft, gelangen die von ihr gebildeten Antikörper automatisch auch in den Organismus ihres ungeborenen Kindes. Das schützt das Neugeborene in seinen ersten Monaten gut vor einer möglichen Influenza-Infektion. Das ist insofern sehr wichtig, da Babys einerseits erst ab dem sechsten Monat selbst geimpft werden können. Andererseits ist eine Grippe bei Neugeborenen wegen ihres noch kaum ausgebildeten Abwehrsystems mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen verbunden.  

Gute Argumente, dass sich eine gesunde Mutter ab dem vierten Schwangerschaftsmonat gegen Grippe impfen lassen sollte. Für chronisch kranke Schwangere, die beispielsweise unter Bluthochdruck oder Diabetes leiden, wird dies sogar vor dem vierten Monat empfohlen.

 

Welche Empfehlungen gibt es bei chronischen Kranken?

Für Menschen mit einer chronischen Erkrankung ist die Gefahr unter einem schweren Verlauf der Grippe zu leiden, deutlich erhöht. Zu den Grunderkrankungen, bei denen eine Impfung gegen Grippe erfolgen sollte, gehören unter anderem: Herz-Kreislauf-Probleme, Leber- oder Nierenerkrankungen, Diabetes und andere Erkrankungen des Stoffwechsels sowie der Atemwege. Auch bei neurologischen Erkrankungen wie multiple Sklerose, einer HIV-Infektion und herabgesetzter Funktion des Immunsystems wird eine Grippeschutzimpfung empfohlen. Besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

 

Für welche weiteren Personen wird die Impfung ebenfalls empfohlen?

Die STIKO rät auch all jenen, die einem stark erhöhten Risiko ausgesetzt sind, sich anzustecken, zur Grippeschutzimpfung. Dazu gehören unter anderem Menschen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, medizinisches Personal und Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen. Bewohnern von Gemeinschaftsunterkünften wie Alten-, Pflege- und Flüchtlingsheimen wird die Impfung ebenso empfohlen.

Zudem sollten sich Angehörige oder Pflegende impfen lassen, die mit ihnen lebende oder von ihnen betreute Menschen mit erhöhtem Risiko anstecken könnten. Solche Risikogruppen sind beispielsweise dialysepflichtige Patientinnen und Patienten.

 

Quelle: Wort&Bild-Verlag

 

 



Grippeimpfung

Hier können Sie aktuelle Informationen rund um die Grippeschutzimpfung abrufen.

 

Informationsbroschüre:

„Grippe: Die unterschätzte Erkrankung“

 

Die aktuelle Broschüre informiert Sie über die „echte“ Grippe und wie sie von einer Erkältung zu unterscheiden ist. Sie erklärt, warum die Grippeschutzimpfung für alle wichtig ist und was man zur Vorbeugung der Grippe noch tun kann.

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