Wo die Blutsauger lauern und was vor Zeckenstichen schützt
Zecken sind hauptsächlich zur warmen Jahreszeit aktiv, hierzulande von März bis Oktober. Doch bereits acht Grad Celsius reichen den Tierchen, um sich vermehren zu können. Daher krabbeln sie auch an milden Wintertagen durch Wiese und Gestrüpp. Die Zeckensaison ist daher weniger eine Frage der Jahreszeit als der Temperatur.
Ein Zeckenstich ist an sich nicht weiter tragisch. Doch es besteht das Risiko, sich dadurch mit einer Infektionskrankheit anzustecken, vor allem Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Borreliose wird durch Bakterien (Borrelien) verursacht und ist in Europa die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. FSME, eine gefährliche Form der Hirnhautentzündung, wird von Viren hervorgerufen.
FSME-Viren können bereits innerhalb kurzer Zeit nach dem Zeckenstich weitergegeben werden. Die Übertragung von Borrelien dauert in der Regel mehrere Stunden. Entfernen Sie Zecken daher so früh wie möglich, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
Nicht alle Zecken tragen Krankheitserreger in sich. Außerdem gilt: Selbst beim Stich durch ein infiziertes Tier kommt es nicht zwangsläufig zu einer Übertragung.
Zum Schutz vor Borreliose und FSME sollte man Zeckenstiche möglichst vermeiden.Das bedeutet: Beim Aufenthalt in der Natur eine lange Hose tragen. Außerdem alle Hautstellen, die nicht mit Kleidung bedeckt sind, großzügig mit einem Repellent versorgen.
Es stehen Sprays und cremeförmige Zubereitungen zur Verfügung. Sie werden entweder aufgesprüht oder von Hand aufgetragen. Wer sich längere Zeit draußen aufhält, zum Beispiel beim Wandern oder Camping, sollte die Präparate spätestens nach drei Stunden erneut auftragen.
Zum Einsatz kommen vor allem die synthetischen Wirkstoffe DEET und Icaridin, welche die Sinneswahrnehmung der Zecken irritieren. Icaridin ist besonders hautverträglich und deshalb auch für Kinder ab zwei Jahren geeignet. Eine dritte Gruppe von Präparaten arbeitet auf natürlicher Basis und enthält Kokosöl oder ätherische Öle. Diese Mittel sind empfehlenswert für alle, die auf einen der synthetischen Wirkstoffe empfindlich oder allergisch reagieren.
Eine Impfung kann dazu beitragen, sich vor der von Zecken übertragenen Krankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu schützen. Vor Borreliose bietet die Impfung keinen Schutz. Eine FSME-Impfung empfiehlt sich für alle Menschen, die sich in FSME-Risikogebieten viel im Freien aufhalten. Einen Überblick über diese Regionen in Deutschland bietet ein ständig aktualisiertes Verzeichnis beim Robert- Koch-Institut https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/Karte_Tab.html
Üblicherweise sind drei Impfungen für den vollständigen Aufbau des Schutzes notwendig. Die zweite Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten, die dritte dann im Verlauf eines Jahres nach der zweiten. In dringenden Fällen, zum Beispiel vor Auslandsreisen, ist eine Schnellimmunisierung möglich. Nach der Grundimmunisierung sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen erforderlich. Es gibt spezielle Impfstoffe für Kinder, die ab einem Jahr zugelassen sind.
Es kann vorkommen, dass man die Zecke nicht komplett entfernt und Teile in der Haut zurückbleiben. Das ist nicht schlimm. Meist sind das nur Reste des Stechapparats und nicht etwa der Kopf. Was die Übertragung von Borrelien oder FSME-Viren betrifft, sind die verbleibenden Zeckenteile ungefährlich. In der Regel stößt der Körper die Fremdkörper mit der Zeit ab. Sicherheitshalber können Sie feststeckende Teile auch von einem Arzt entfernen lassen. Beobachten Sie, ob sich die Stelle entzündet. Falls ja, gehen Sie auf jeden Fall zum Arzt.
Rötet sich die Haut Tage bis Wochen nach dem Stich wieder neu an der Stelle, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Es könnte sich um eine Wanderröte handeln, ein Frühzeichen der Borreliose.
Unbedingt zum Arzt sollten Sie auch gehen, wenn ein bis zwei Wochen nach dem Stich grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Sie können Anzeichen einer FSME sein.
Folgende Präparate erhalten Sie in der Apotheke. Lassen Sie sich beraten, welche für Sie empfehlenswert sind:
Mangelerscheinungen sollten Betroffene nicht auf die leichte Schulter nehmen. Lassen Sie anhaltende oder zunehmende Symptome wie Müdigkeit, Unruhe und Konzentrationsstörungen immer ärztlich abklären. Das gilt vor allem, wenn Sie ...: