Sonne ist grundsätzlich erst einmal nicht schädlich: Durch ihr Licht bildet der Körper Vitamin D. Dieses Provitamin hält zum Beispiel die Knochen stabil und die Nerven in Balance. Der Bräunungseffekt der Haut ist eine Art „Selbstverteidigung“ gegen die UV-Strahlung. Spezielle Hautzellen, die sogenannten Melanozyten, werden durch das Licht der Sonne angeregt und bilden das Pigment Melanin. Dieses legt sich als „Schutzkappe“ über den Zellkern – die Haut wird braun. Doch die Sonne hat auch ihre Schattenseiten: Denn der Eigenschutz reicht nicht aus, und ohne zusätzlichen Schutz drohen Sonnenbrand, Knitterfältchen und langfristig Hautkrebs.
Intensive Sonneneinstrahlung und ein heller Hauttyp gelten als Hauptrisikofaktoren für Hautkrebs. Auslöser sind die UV-A, UV-B- und auch die Infrarotstrahlen, aus denen sich das Sonnenlicht zusammensetzt. Die Anzahl der Hautkrebserkrankungen ist in den letzten Jahrzehnten drastisch gestiegen. Pigmentmale, wie Muttermale oder Leberflecke, sind in der Regel zunächst harmlos. Achten Sie jedoch unbedingt auf Veränderungen. Denn aus ihnen kann sich ein bösartiger Hauttumor entwickeln. Ab dem 35. Lebensjahr sollten Sie die Haut regelmäßig im Rahmen des gesetzlichen Hautkrebs-Screenings alle drei Jahre vom Arzt untersuchen lassen.
Große Mengen der gefährlichen UV-B-Strahlung bekommt man übrigens im Solarium ab. Der Anteil ist um ein Vielfaches höher als im normalen Sonnenlicht. Verzichten Sie daher besser auf das Bräunen im Solarium.
Jede Haut hat eine sogenannte Eigenschutzzeit: Diese richtet sich danach, wie hell oder dunkel sie ist, und beträgt zwischen fünf und 30 Minuten. Mit Sonnenschutzpräparaten lässt sich diese Zeit verlängern. Der Lichtschutzfaktor (LSF, manchmal auch SPF für sunprotection factor) gibt an, wie lange Sie in der Sonne geschützt sind. Je heller Ihr Hauttyp ist, desto höher sollte der LSF sein. LSF 50 etwa bedeutet – theoretisch –, dass der Eigenschutz um das 50-Fache verlängert wird. Experten raten selbst dunkleren Hauttypen zu einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor (30+). Die pralle Sonne mittags sollten Sie selbst gut eingecremt ganz meiden.
Senioren benötigen einen speziellen Lichtschutz: Ihre Haut ist empfindlicher, weil die Pigmente, die ihr den bräunlichen Teint verleihen, langsamer gebildet werden. Daher holen sich Senioren schneller einen Sonnenbrand. Außerdem bewirken manche Medikamente – zum Beispiel einige Antibiotika, Diabetes-Mittel, Blutdrucksenker, Rheuma-Präparate und Psychopharmaka –, dass die Haut noch sensibler reagiert.
Achten Sie beim Kauf einer Sonnencreme darauf, dass sie neben einem hohen Lichtschutzfaktor einen ausreichend hohen UV-A-Schutz hat. Sie erkennen das daran, dass auf der Tube entsprechend den EU-Richtlinien ein Kreis mit dem UV-A-Zeichen abgebildet ist.
Wenn sich die Haut in der Sonne rötet, brennt und spannt, heißt es erst einmal: sofort raus aus der Sonne! Ziehen Sie sich in geschlossene Räume zurück.
- Als Sofortmaßnahme ist es wichtig, die betroffene Hautstelle zu kühlen, zum Beispiel mit feuchten Umschlägen. Praktisch sind sogenannte Cool-Packs: Legen Sie diese aber nie direkt auf gereizte Haut auf, sondern decken Sie sie zuerst mit einem dünnen Tuch ab.
- Nach zu viel Sonne braucht die Haut vor allem Feuchtigkeit, um zu regenerieren. Versorgen Sie sie damit von innen: Trinken Sie viel, am besten Wasser oder ungesüßten Tee.
- Feuchtigkeitsspendende Sprays und Lotionen kühlen und versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, beispielsweise Öl-in-Wasser-Emulsionen mit dem Inhaltsstoff Dexpanthenol.
Bei starken Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber ist es ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen. Ein schwerer Sonnenbrand sollte immer vom Arzt untersucht und behandelt werden. Er kann schmerz- und entzündungshemmende Medikamente empfehlen.
Es gibt beim Sonnenschutz zwei Wirkprinzipien. Entweder reflektieren mineralische Pigmente die UV-Strahlen – das Licht wird also zurückgeworfen und dringt nicht in die Haut ein (physikalischer Schutz). Oder das UV-Licht wird chemisch absorbiert. Dabei schluckt der UV-Filter die energiereiche Strahlung und wandelt sie in Wärme um (chemischer Schutz).
Die mineralischen Filter kann man sich wie viele kleine Spiegel vorstellen, die auf der Haut liegen und das Sonnenlicht reflektieren. Sie bestehen aus natürlichen weißen Farbpigmenten – aus Titandioxid und Zinkoxid. Wenn die Sonnenschutzcreme nicht gefärbt ist, hinterlässt sie beim Auftragen einen feinen, weißlich schimmernden Film auf der Haut.
Vorteile des mineralischen UV-Filters:
Nachteil eines mineralischen Sonnenschutzes:
Vorteil der chemischen Sonnenschutzmittel:
Nachteile von chemischen Sonnenschutzmitteln:
Kinder sollten während der ersten zwölf Lebensmonate möglichst gar keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein. Babyhaut ist bis zu zehnmal dünner als Erwachsenenhaut. Sie kann noch nicht schnell und ausreichend Pigmente produzieren, die als natürlicher Eigenschutz gelten, und sie kann UV-Schäden nur unzureichend reparieren. Sonnenbrände und selbst Hautrötungen sollten gerade bei Kindern deshalb unbedingt vermieden werden.