Eine schmerzhafte Menstruation ist für viele Frauen leidvolle Regel. Doch gegen eine Dysmenorrhoe, so der Fachbegriff, kann jede Frau selbst aktiv werden.
Ziehende und krampfartige, bisweilen sehr heftige Schmerzen im Unterbauch, die in den Rücken ausstrahlen können – das typische Szenario an den Tagen vor den Tagen sowie am ersten und zweiten Tag der Periode. Dazu addieren sich oftmals noch Übelkeit und Brechreiz, Durchfall oder Verstopfung sowie Kopfschmerzen. Häufig spannen auch die Brüste und sind vermehrt druckempfindlich. Einige Betroffene leiden zusätzlich an Stimmungsschwankungen und nervöser Reizbarkeit.
Konnten körperliche Erkrankungen als Ursachen der Beschwerden ausgeschlossen werden, können krampflösende Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac zum Einsatz kommen. Medikamente mit diesen Wirkstoffen erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke. Es gibt auch Kombipräparate. Lassen Sie sich beraten, was in Ihrem individuellen Fall am besten nützt.
Die Ursachen von Regelschmerzen können anatomische Veränderungen sein, beispielsweise Geschwülste oder Polypen der Gebärmutterschleimhaut, Einengung des Gebärmutterhalskanals oder eine Endometriose (-> Link Endometriose). Darüber hinaus können Missbildungen der Gebärmutter sowie ein gestörtes Gleichgewicht zwischen den beiden Hormonen Östrogen und Gestagen zu schmerzhaften Blutungen führen.
Häufig finden sich die Auslöser auch im psychischen Bereich: dauerhafter Stress, Konflikte in der Partnerschaft oder im Sexualleben und andere emotionale Belastungen wirken sich direkt auf das Zyklusgeschehen aus.
Auch gegen eine schmerzhafte Periode ist ein Kraut gewachsen – und nicht nur eines. Auf Rang eins rangiert der Mönchspfeffer, lateinisch Vitex agnus castus genannt und auch bekannt unter dem Namen Keuschlamm. Er regt dank seiner hormonähnlichen Wirkungen den Eisprung und die anschließende Gelbkörperbildung an und bringt so den Monatsrhythmus in Balance. Extrakte aus Mönchspfeffer werden entweder als Einzelwirkstoff oder kombiniert mit Auszügen anderer Pflanzen angewendet. Fragen Sie in Ihrer Apotheke danach.
Frauenmantel und Schafgarbe helfen ebenfalls bei Regelschmerzen. Ihre Anwendung empfiehlt sich als Tee, von dem Sie mehrmals täglich eine Tasse trinken sollten. Verwenden Sie dazu am besten und einfachsten fertige Teezubereitungen aus der Apotheke. Diese garantieren Ihnen neben einem hohen Wirkstoffgehalt auch, dass sie frei von Pestiziden und anderen Schadstoffen sind.
Frag Oma … Nicht nur weil eine schmerzhafte Periode zahllosen Generationen von Frauen vor uns bestens bekannt ist.
Etwas Warmes
Wärmeeinwirkung ist das A und O. In den schmerzlindernden Genuss kommen Sie am bequemsten einfach durch eine Wärmflasche auf den Bauch. Auch warme Fußbäder nützen. Dazu genügt es, wenn Sie Ihre Füße in der Badewanne für fünf bis zehn Minuten in knöchelhohes warmes Wasser tauchen. Haben Sie keine Badewanne, schnappen Sie sich eine große Schüssel fürs Fußbad. Wenn möglich, sollten Sie Wärmflasche und warmes Fußbad mehrmals täglich einsetzen.
Schafgarbenbäder
Etwas komplizierter, aber wirkungsvoll sind Voll- oder Sitzbäder mit Schafgarbe. Dazu übergießen Sie zwei Handvoll zerschnittenes Schafgarbenkraut mit drei Liter kochendem Wasser und lassen das Gemisch für zehn Minuten ziehen. Dann durch ein Sieb abseihen und dem Badewasser zufügen.
Heublumensack
Dieser Tipp stammt von Pfarrer Kneipp. Holen Sie sich dazu einen fertigen Heublumensack aus der Apotheke. Diesen erwärmen Sie über heißen Wasserdampf oder ganz simpel in der Mikrowelle und legen ihn für zehn bis 15 Minuten mit einem Handtuch darunter auf Ihren Unterleib auf.
> Nehmen Sie vorbeugend einige Tage vor Beginn der Periode Vitamin-B6-Präparate ein
> An den Tagen vor den Tagen und während der Periode sollten Sie sich zudem vermehrt Kalzium und Magnesium zuführen
> Autogenes Training, Yoga und Muskelrelaxation nach Jacobsen helfen, die Schmerzen wirksam zu lindern
> Auch Beckenbodengymnastik hat sich bei vielen Frauen als gute Hilfe erwiesen
> Schränken Sie den Konsum von Alkohol und Nikotin ein
Wie bei allen anderen Menstruationsstörungen sollten Sie auch bei Regelschmerzen als erstes Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt konsultieren. Das ist wichtig, weil sich hinter Ihren Beschwerden eine Erkrankungen verbergen kann, die behandelt werden sollte.
Neben der üblichen Tastuntersuchung von Scheide, Gebärmutter und Eierstöcken können eine Ultraschalluntersuchung sowie Blut- und Urintests Befunde liefern. Auch die Hormonkonzentrationen und entsprechend mögliche hormonelle Störungen fallen dabei auf.