Bei dieser häufigen Erkrankung der Gesichtshaut sind die feinen Blutgefäße erweitert. Das kann Ihnen gegen die Rötungen helfen.
Die Rötungen zeigen sich inmitten des Gesichtes an Wangen, Nase, Kinn und Stirn –unbehandelt sind sie kaum zu verbergen. An Hals und Dekolleté treten die Hautveränderungen nur selten auf. Die chronisch entzündliche Hauterkrankung gehört zu den häufigsten dermatologischen Beschwerden im Erwachsenenalter. Ihr Name Rosazea/Rosacea, auch Kupferrose oder Couperose, geht darauf zurück, dass die Gesichtsrötungen an blühende Rosen erinnern. Rosazea ist nicht ansteckend.
Was zum Aufblühen der Gesichtshaut führt, ist nicht endgültig geklärt. Bekannt ist, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Oft leiden mehrere Mitglieder einer Familie an Rosazea. Schäden durch UV-Strahlung scheinen ebenso verantwortlich zu sein. Darüber hinaus könnte die Erkrankung auch durch eine fehlgesteuerte angeborene Immunantwort bedingt sein, das weisen neuere Forschungsergebnisse nach. Stress, Alkohol, Hitze, Sonnenbestrahlung und scharf gewürzte Speisen können die Gesichtsrötung fördern. Menschen mit Rosazea sollten diese Faktoren daher meiden. Vieles deutet darauf hin, dass Demodex-Milben, mikroskopisch kleine Haarbalg-Parasiten, eine Rolle bei der Entwicklung von Rosazea spielen. Die Spinnentierchen siedeln in den Haarfollikeln und Talgdrüsen und ernähren sich dort von Hautsekret oder -zellen. Im Vergleich zu Menschen ohne Rosazea weisen Patientinnen und Patienten mit der Hautkrankheit eine achtfach erhöhte Milbendichte auf.
Vermeiden Sie diese Risikofaktoren
> Stress
> Alkohol
> direkte Sonneneinstrahlung
> heiße Getränke
> scharfe Gewürze
Wer Anzeichen einer Rosazea bemerkt, sollte zeitnah einen Haus- oder Hautarzt aufsuchen. Unbehandelt kann sich die Krankheit verschlimmern. Neben diffusen Rötungen und Spannungsgefühlt können auch Knötchen und Eiterpickel auftreten, daher spricht man auch von Erwachsenen-Akne. Im fortgeschrittenen Verlauf kann es zu Wucherungen des Bindegewebes und der Talgdrüsen kommen. Von einer knotigen Verdickung der Nase sind fast ausschließlich Männer betroffen. Eher selten ist eine Beteiligung der Augen: Häufige Gerstenkörner und wiederkehrende Bindehautentzündungen können ein Hinweis darauf sein.
Möglicherweise wird die Ärztin oder der Arzt eine Gewebeprobe entnehmen. Durch eine Laboruntersuchung einer solchen Biopsie lassen sich andere Hautkrankheiten ausschließen. Steht die Diagnose fest, kann je nach Stadium und Form der Rosazea mit einer passenden Behandlung begonnen werden.
Eine komplette Heilung von Rosazea ist nach aktuellem Forschungsstand nicht möglich. Die Hautkrankheit erfordert eine dauerhafte Behandlung mit Medikamenten und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt. Jedoch lassen sich die Symptome mit der passenden Therapie gut in den Griff bekommen.
Medikamente bei Rosazea
> Ohne Rezept erhalten Sie in Ihrer Apotheke Mittel, die entzündungshemmend wirken, etwa mit dem Wirkstoff Azelainsäure oder Retinol. Um die Hautrötung zu mildern, eignen sich Gele mit gefäßverengender Wirkung, etwa mit dem Wirkstoff Bromonidin. Diese nur ganz dünn auftragen.
> Verschreibungspflichtige Mittel für die Rosazea-Therapie sind Cremes, Gele und Lotionen mit Antibiotika, die lokal angewendet werden. In bestimmten Fällen kann auch eine innere Antibiotikatherapie mit Tabletten angezeigt sein. Gegen Milben wirken Mittel mit dem Wirkstoff Ivermecetin: Die Parasiten werden gelähmt und verhungern, weil sie nicht mehr fressen können.
> Unbedingt zu meiden sind kortisonhaltige Präparate. Diese verbessern die Symptome zwar oft kurz, führen schließlich aber zu einer Verschlechterung.
In der Hautarztpraxis werden Rosazea-Patientinnen und Patienten auch mit Laser behandelt: Dabei werden die Gefäßerweiterungen verödet, die Hautrötung geht zurück. Bei Wucherungen besteht die Möglichkeit der Abtragung per Skalpell oder Laser. Ein weiteres Verfahren ist die Vereisung, Kryochirurgie mit flüssigem Stickstoff.
Zur Schonung der durch die Krankheit besonders empfindlichen Gesichtshaut sollten nur seifenfreie und pH-neutrale Pflegemittel verwendet werden. Bei Kosmetika, wie Make-up, ist ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe geboten. Rosacea-Haut verträgt viele gängige Substanzen schlecht, darunter Kampfer und Menthol. Eine Option sind spezielle Pflegeserien für Rosazea-Haut mit aktiven Pflanzenstoffen, die zur Verminderung der sichtbar erweiterten Blutgefäße im Gesicht beitragen.
Rötungen lassen sich durch Camouflage gut abdecken. Spezielle Produkte mit grünen Farbpigmente und guter Deckkraft erhalten Sie in Ihrer Apotheke. Dort wird Ihnen auch gezeigt, wie Sie die Camouflagetechnik anwenden, um ein natürliches Erscheinungsbild zu erhalten.