Zehn Millionen Deutsche leiden Schätzungen zufolge unter Nagelpilz. Männer sind davon häufiger betroffen als Frauen. Die Pilzerkrankung wird auch als Onychomkose bzw. Nagelmykose bezeichnet . Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens an Nagelpilz, der oft lange Zeit unbemerkt bleibt und deren Behandlung viel Geduld erfordert. Es handelt sich um eine lästige Erkrankung, die aber als gut behandelbar gilt. Da der Nagelpilzerreger übertragbar ist, bedarf es einer konsequenten Behandlung der Nägel und der Umgebung, um dem Pilzbefall entgegenzuwirken. Um die Risiken einer Ansteckung zu reduzieren, können diverse vorbeugende Maßnahmen getroffen werden.
Erstes Alarmzeichen ist die gelbliche Verfärbung an der Seite des Nagels. Der Pilz ernährt sich von Keratin, der Substanz, aus der unsere Nägel bestehen. Die Infektion entsteht, wenn sich Pilzsporen in den Nagel einnisten. Anders als bei Hautpilzen ist das menschliche Immunsystem bei Nagelpilz ziemlich machtlos. Nägel an Fingern und Füßen bestehen aus Horn. Da die Hornplatten keine direkten Blutbahnen besitzen, haben Finger- und Fußnägel kein wirksames Immunsystem, das Immunzellen zur Bekämpfung der Pilzinfektion direkt in den Nagel transportieren könnte.
Damit Sie eine mögliche Nagelpilzinfektion selbst erkennen, hier die typischen Symptome:
Die Pilzbehandlung erfolgt meist durch eine lokale Behandlung der betroffenen Nägel mit Salben, Cremes oder Nagellacken, die antimykotische Wirkstoffe enthalten. Es ist nicht ratsam, bei Verdacht auf Pilzbefall der Nägel auf eigene Faust zu behandeln, da die wirksame Behandlung der pilzbefallenen Nägel schwierig und eine ärztliche Beobachtung ratsam ist. Zudem hilft nicht jeder Wirkstoff bei bestimmten Erregern gleich gut, so dass eine Erregerbestimmung mit einem Abstrich notwendig sein kann. Auf jeden Fall aber handelt es sich um ein Antimykotikum, die Pilze entweder abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen, wodurch der Pilzbefall zum Abklingen kommt.
Bei einem Wirkstoff der täglich auf dem Nagel aufgetragen werden muss, ist es nicht empfehlenswert, einen schmückenden Nagellack darüber aufzutragen, da dieser am Abend abgewaschen werden muss. Verwendet man ein antimykotisches Mittel, dass nur einmal die Woche auf den Nägeln aufgebracht werden muss, können die Nägel wie gewohnt lackiert werden.
Therapiergänzungen:
Viele Betroffenen infizieren sich im Schwimmbad. Dort ist es warm und feucht – in solch einer Umgebung fühlen sich Pilze besonders wohl. Aus diesem Grund haben auch Sportler oft mit Nagelpilz zu kämpfen. Denn verschwitzte Sportschuhe bieten dem Pilz genau das richtige Milieu. Da bekleidete Füße schwitzen und sich im Zehenbereich der Schuhe warme Luft und Feuchtigkeit stauen, finden Dermatophyten (Pilze) dort optimale Bedingungen, um sich zu vermehren. Je schlechter die Durchblutung der Füße, desto eher schafft es der Pilz, in den Nagel vorzudringen. Und hat man erst einmal einen Nagelpilz eingefangen, wird man ihn ohne die richtige Behandlung nie wieder los. Je früher er erkannt wird, desto besser – denn sonst frisst sich der Pilz immer weiter in den Nagel hinein und zerstört ihn.
Grundsätzlich ist die Konsultation des Hausarztes oder Dermatologen empfehlenswert. Dennoch verzichten viele Betroffene auf den Arztbesuch und greifen zu fungiziden Präparaten zurück, die in der Apotheke vor Ort gekauft werden können. Wer regelmäßig mit Nagelpilz zu kämpfen und bereits gute Erfahrungen mit der Selbstbehandlung gemacht hat, kann auf eigenes Risiko diese Behandlung durchführen. Jedoch sollte spätestens dann die medizinische Beratung und Behandlung in Anspruch genommen werden, wenn die Symptome der Pilzerkrankung nicht in einem angemessenen Behandlungszeitraum vollständig abklingen oder die Pilzerkrankung zurückkommt.
Das Tückische am Pilzbefall der Nägel ist: die Behandlung ist langwierig und die erneute Ansteckungsgefahr ist hoch. Um erfolgreich den Pilz zu eliminieren, ist es daher wichtig, dass:
Ist der Befall schon stark oder sind mehrere Nägel befallen, wird man den Pilz nicht mehr durch Lacke und Salben los. Tabletten (Terbinafin) müssen dann den Pilz von innen bekämpfen. Zwischen sechs und zwölf Monate kann diese Behandlung dauern. Das Problem: die Tabletten haben starke Nebenwirkungen – zum Beispiel verursachen sie erhöhte Leberwerte.