Menschen mit Diabetes sollten ihre Füße täglich pflegen. Doch oft wissen Betroffene gar nicht, dass sie ein erhöhtes Risiko für Fußprobleme haben. Wichtig ist dabei nicht nur die konsequente Regelmäßigkeit, sondern es gilt auch besondere Vorsicht. Bei einer groben Behandlung sind Verletzungen möglich. Weil selbst kleinste Wunden bei Diabetes oft schlecht heilen, sollte stets gelten: „sanft, aber sorgfältig.“ Wie das funktioniert, erfahren Sie hier Schritt für Schritt.

Täglicher Fuß-Check

Kontrollieren Sie Ihre Füße täglich auf Verletzungen oder Auffälligkeiten. Achten Sie dabei auch auf die Zehenzwischenräume. Wer in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist, kann einen Handspiegel verwenden – oder bitten Sie Angehörige um Unterstützung. Hilfe benötigen Sie auch, wenn Sie schlecht sehen. Blasen, Druckstellen, Verletzungen oder starke Hornhautschwielen sollten Sie Ihrem Arzt oder einem professionellen Fußpfleger (Podologe) zeigen. Möglicherweise sind schlecht sitzende Schuhe die Ursache? Kontrollieren Sie Ihre Schuhe stets auf Fremdkörper wie kleine Steinchen, bevor Sie hineinschlüpfen. Wählen Sie Socken ohne Naht, die glatt anliegen. Mit speziellen Diabetiker-Socken, die keine Nähte besitzen und keine Falten bilden, beugen Sie Verletzungen vor. 



Richtig säubern

Verwenden Sie keine herkömmliche Seife, diese trocknet die Haut zu sehr aus. Waschen Sie Ihre Füße mit Babyseife oder einer milden, rückfettenden Waschlotion, die am besten feuchtigkeitsbindenden Harnstoff (Urea) enthält. Verwenden Sie dabei einen weichen Waschlappen. Ihr abendliches Fußbad sollte höchstens drei Minuten dauern. Sonst besteht das Risiko, dass die Haut stark aufweicht und Keime eindringen. Die Temperatur sollte höchstens 35 Grad Celsius betragen. Da das Empfinden an den Füßen nach einer langen Krankheitsdauer oft gestört ist, prüfen sie die Wärme des Wassers am besten mit einem Badethermometer.

 

Nach dem Reinigen tupfen Sie die Füße mit einem weichen Handtuch sorgfältig ab. Für die Zehenzwischenräume eignen sich Kosmetiktücher. Gründliches Trocknen macht es Fußpilz schwerer, sich einzunisten. Häufig hört man den Tipp, die Füße mit einem Föhn zu trocknen. Lassen Sie die Finger davon! Neben der Gefahr, die Haut zu verbrennen, trocknet sie dadurch zu stark aus.

 

Nach dem Abtrocknen sollten Sie Fußcreme, Lotion oder Cremeschaum verwenden. Spezielle Produkte enthalten Harnstoff, der die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und übermäßiger Verhornung vorbeugt. Fragen Sie den Apotheker oder Podologen nach geeigneten Produkten. Lassen Sie die Zehenzwischenräume dabei aber außen vor: Dort kann das feuchte Klima Infektionen begünstigen. 



Hornhaut entfernen

Hornhaut entfernen Sie regelmäßig einmal pro Woche während oder nach dem Fußbad. Aufgeweichte Hornhaut lässt sich leichter wegrubbeln. Gut geeignet ist dafür ein Bimsstein. Wegen der hohen Verletzungsgefahr sollten Sie auf Hornhautfeilen aus Metall, Hornhauthobel, -raspel und -scheren verzichten. Schwielige Hornhaut, Hühneraugen oder Warzen sollte nur der Podologe entfernen.



Nägel kürzen

Lassen Sie die Finger von Nagelschere, -zange oder -knipser. Damit können Sie sich verletzen. Kürzen Sie stattdessen die Fußnägel ein- bis zweimal pro Woche mit einer Nagelfeile: Immer nur so viel, dass die Nägel mit der Zehenkuppe abschließen. Wichtig ist, mit der Feile alle spitzen Kanten zu glätten, damit diese nicht in die Nachbarzehen drücken. Feilen Sie die Nägel immer gerade und nicht oval, sonst wachsen sie leicht ein. Wenn Ihnen dies Mühe bereitet, lassen Sie Ihre Nägel regelmäßig beim Podologen kürzen. 



Vorsicht, Fußpilz!

Achten Sie auf die ersten Anzeichen von Fußpilz: Typische Symptome sind Juckreiz, Schuppung, Rötung und manchmal auch Bläschen. Um vorzubeugen sollten Sie nirgends barfuß laufen, wo es andere auch tun (Schwimmbad, Sauna, Dusche im Fitnesscenter, Hotelteppich ...). Benutzen Sie am besten immer eigene Handtücher, und tragen Sie Badeschuhe. In Sportschuhen und Sneakern empfiehlt es sich immer Socken zu tragen. Waschen Sie Socken und Handtücher bei mindestens 60 Grad, und wechseln Sie sie täglich. Wenden Sie sich beim ersten Verdacht auf Fußpilz lieber gleich an Ihren Arzt. Oft reicht es aus, befallene Hautstellen mit speziellen Anti-Pilz-Cremes, -Sprays oder -Lotionen aus der Apotheke zu behandeln. Halten Sie sich unbedingt an die empfohlene Anwendungsdauer – auch wenn Symptome schon abklingen. Falls sich der Fußpilz stark ausbreitet, kann Ihr Arzt Ihnen Tabletten verschreiben. 



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