Bluthochdruck

Über 20 Millionen Menschen leben in Deutschland mit Bluthochdruck. Die Erkrankung bleibt oft unbemerkt, kann aber schwerwiegende Folgen haben. Besonders Menschen über 50 mit familiärer Vorbelastung, Übergewicht oder Diabetes sollten regelmäßig ihre Werte kontrollieren. Erfahren Sie, wie Sie Bluthochdruck vorbeugen und welche Maßnahmen wirklich helfen

Was ist Bluthochdruck und warum ist er gefährlich?

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine Erkrankung, bei der der Druck in den Blutgefäßen dauerhaft erhöht ist. Da dieser Zustand in der Regel keine Beschwerden macht, wird er oft erst erkannt, wenn bereits Schäden an Herz, Nieren oder Gehirn entstanden sind. Unbehandelter Bluthochdruck erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere ernsthafte Erkrankungen erheblich.



Wie wird Bluthochdruck gemessen und was sind normale Werte?

Zur Messung: Den Blutdruck misst man am besten in Ruhe, im Sitzen und mit entspanntem Arm auf Herzhöhe. Die ideale Zeit ist morgens vor dem Frühstück und vor der Einnahme von Blutdruckmedikamenten und abends. So lassen sich Schwankungen erfassen. Verzichten Sie vorher auf Rauchen und Koffein und sitzen Sie vor der Messung etwa fünf Minuten ruhig da. Beim Anlegen der Manschette zwei bis drei Zentimeter Abstand zwischen Unterrand der Manschette und Ellenbeuge lassen. Zwei Finger sollten sich vor dem Aufpumpen unter die Manschette schieben lassen. Die Manschette um den nackten Oberarm legen.

 

Versicherte, die mindestens ein verschreibungspflichtiges Mittel zur Blutdrucksenkung einnehmen, haben Anspruch, den Blutdruck in der Apotheke als pharmazeutische Dienstleistung messen lassen. Notieren Sie die Werte und besprechen Sie diese mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt.

 

Tipp: Ein Blutdruck-Tagebuch oder Blutdruck-Apps helfen dabei, das eigene Gesundheitsempfinden zu schärfen, und unterstützen gegebenenfalls die Therapie.

Zu den Blutdruckwerten: Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und besteht aus zwei Werten: Systolischer Wert: Druck in den Gefäßen, wenn der Herzmuskel sich zusammenzieht. Diastolischer Wert: Druck, wenn das Herz erschlafft.

Blutdruck Tabellen

  • Normale Werte: unter 120/80 mmHg
  • Erhöhter Blutdruck: über 120/80 mmHg
  • Bluthochdruck: über 140/90 mmHg


Blutdruckmessgeräte: Know-how

Oberarm-Messgeräte liefern in der Regel präzisere Werte als Handgelenkgeräte. Zu empfehlen sind Geräte mit dem Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga (DHL). Die Bedienung sollte möglichst selbsterklärend sein: Eine Taste zum Anschalten, eine zum Messen, das ist ausreichend. Das Display sollte gut abzulesen sein und neben dem Blutdruck auch den Puls anzeigen. Pluspunkt: Ein Farbcode oder ein Symbol, womit anzeigt wird, wenn ein Wert außerhalb des empfohlenen Bereiches liegt. Menschen mit sehr dicken oder dünnen Armen benötigen unterschiedliche Manschetten – sonst können Messwerte nicht korrekt sein.



Warum bleibt Bluthochdruck oft unbemerkt und was sind die Symptome?

Bluthochdruck entwickelt sich schleichend und verursacht anfangs keine Beschwerden. Mögliche hoher Blutdruck Symptome sind: Kopfschmerzen, Schwindel oder Schlafstörungen. Diese werden jedoch oft nicht mit Bluthochdruck in Verbindung gebracht. Besonders gefährlich: Häufig wird die Erkrankung erst erkannt, wenn bereits Organschäden auftreten.



Welche Faktoren können Bluthochdruck auslösen?

Bluthochdruck kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:

  • Genetische Veranlagung: familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko
  • Lebensstil: Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Rauchen und Alkoholkonsum sowie Übergewicht spielen eine große Rolle
  • Stress: chronischer Stress kann langfristig den Blutdruck erhöhen
  • Erkrankungen: Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Nierenerkrankungen und hormonelle Störungen sind häufig mit Hypertonie verbunden.
  • Bestimmte Medikamente können Bluthochdruck fördern


Was Frauen wissen sollten

Blutdruck Frau normal? Bei Frauen und Männern kommt ein zu hoher Blutdruck ungefähr gleich häufig vor. Aber wenn man ihn im Verlauf des Lebens betrachtet, gibt es einen signifikanten Unterschied: Bis zu den Wechseljahren sind Frauen durch das Hormon Östrogen vor Bluthochdruck geschützt, es hält die Gefäße elastisch. Fehlt Östrogen, werden die Gefäße steifer und der Blutdruck deswegen höher. Das Problem: Manche Frauen haben zuerst sehr niedrigen Blutdruck, der sich mit Alter an die gültigen Normwerte angleicht. Dann kann bereits ein Risiko für Folgeschäden wie Schlaganfall bestehen, wie Studien zeigen.



Wie beeinflussen Ernährung, Bewegung und Stress Bluthochdruck?

  • Ernährung: Eine salz- und fettarme Ernährung mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und Obst wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung, besonders Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Radfahren, hilft, den Blutdruck zu regulieren.
  • Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können ebenfalls helfen, den Blutdruck zu senken.
  • Auf Alkohol verzichten: Der Konsum sollte wenigstens eingeschränkt werden. Als Faustregel gilt: vier Gläser Wein oder zwei Liter Bier über die Woche verteilt.
  • Nicht Rauchen


Was kann ich bei Bluthochdruck tun?

Bluthochdruck ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die früh erkannt und behandelt werden sollte. Durch einen gesunden Lebensstil und regelmäßige Vorsorge können Sie Ihr Risiko senken und langfristig Ihre Gesundheit schützen.

  • Regelmäßige Messungen: Blutdruckmessungen zu Hause oder in der Apotheke und in der Arztpraxis helfen, die Werte im Blick zu behalten.
  • Medikamentöse Therapie: Falls notwendig, kann die Ärztin oder der Arzt blutdrucksenkende Medikamente verschreiben. Oft kommt eine Kombination verschiedener Mittel zum Einsatz.
  • Gesunde Gewohnheiten: Eine bewusste Lebensweise mit gesunder Ernährung, Bewegung und Stressreduktion ist die beste Prävention und kann dazu beitragen, erhöhte Werte zu senken.


Was passiert bei einer Blutdruckkrise?

Krisenhafte Blutdruckanstiege sind ein Alarmzeichen. Folgende Symptome können auftreten:

  • Schwindel
  • Unruhe
  • Angst
  • Zittern
  • Panikgefühle
  • Atemnot
  • Engegefühl in der Brust

 

Treten im Zuge einer Druckerhöhung Brustschmerzen, Atemnot, Sehstörungen oder ein Kollaps auf, handelt es sich um einen absoluten Notfall – es sollte unverzüglich ein Notarzt gerufen werden unter der bundesweiten Notfallnummer 112



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