Häufige Ursache für ein Gerstenkorn ist eine Infektion mit dem Bakterium Staphylococcus aureus. Diese Erreger können von der Haut ins Auge gelangen. Regelmäßiges Händewaschen und der Verzicht auf häufiges Reiben der Augen reduzieren das Infektionsrisiko erheblich. Am besten fasst man sich möglichst wenig ins Gesicht. Eine sorgfältige Augenhygiene (s.u.) kann ebenfalls vorbeugend wirken. Menschen mit einem schwachen Immunsystem sind anfälliger für eine Augenlidentzündung. Beispielsweise Diabetes oder Hauterkrankungen wie Rosazea können ein Gerstenkorn begünstigen.
Ein Gerstenkorn ist in der Regel harmlos und verschwindet nach kurzer Zeit von selbst. Breitet sich die Entzündung jedoch aus, kann sie auf die Bindehaut, das Auge und die Augenhöhle übergreifen. Alle, die häufiger mit einer Augenlidentzündung zu tun haben oder mehrere Gerstenkörner gleichzeitig bekommen, sollte zum Arzt oder zur Ärztin gehen. Aus einem nicht vollständig abgeheilten Gerstenkorn entsteht manchmal auch ein Hagelkorn
Verwenden Sie fürs Gesicht immer eigene, saubere Waschlappen und Handtücher sowie spezielle, sanfte Reinigungsprodukte. Ein Gerstenkorn ist ansteckend: Schützen Sie nahe Personen durch gute Hygienemaßnahmen. Dazu zählt, Utensilien wie Eyeliner oder Lidschatten nicht mit anderen zu teilen. Beauty- sowie Pflegeprodukte sollten nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht weiter verwendet werden. Make-up abends regelmäßig sorgfältig entfernen. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte diese täglich gründlich reinigen und wie vom Hersteller angegeben austauschen. Bei trockenen Augen können spezielle Tropfen den Tränenfilm stabilisieren. Fragen Sie danach in Ihrer Apotheke
Entwickeln Sie am besten ein tägliches Pflegeritual: Zur Reinigung der Lidränder verwenden Sie lauwarmes Wasser und gegebenenfalls ein mildes Reinigungsmittel, etwa eine verdünnte, seifenfreie Gesichtswaschlotion. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke dazu beraten. Säubern Sie mit einem fusselfreien Kosmetikpad, einem Tüchlein oder Wattestäbchen vorsichtig die Augenlider. Entfernen Sie dabei mögliche Verkrustungen, insbesondere zwischen den Wimpern.
Tipp:
Für eine Extraportion Wellness machen Sie eine Lidmassage: Legen Sie für einige Minuten feuchte, warme Kompressen auf die geschlossenen Augen. Massieren Sie dann sanft die Haut der Unter- und Oberlider in kreisförmigen Bewegungen. Sie können dazu auch ein feuchtes Wattestäbchen benutzen. Steichen Sie das Auge abschließend in Richtung der Wimpern sanft aus. So wird das ölige Sekret aus den sogenannten Meibom-Drüsen gedrückt, was die Schutzfunktion des Tränenfilms stabilisieren kann.
Bei einem Gerstenkorn sollten Sie das Auge möglichst in Ruhe lassen, denn ständiges Anfassen stört die Heilung. Versuchen Sie vor allem nicht, das Gerstenkorn selber zu öffnen, da sich sonst die Infektion auf das Auge ausbreiten kann. Wärme einer Rotlichtlampe oder warme, feuchte Kompressen können den Heilungsprozess beschleunigen. Als Hausmittel bei Gerstenkorn kommen Kompressen mit Schwarztee sowie Salbei- oder Kamillentee in Frage. Auch Honig oder Aloe Vera können Linderung bringen.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann gegebenenfalls eine Augensalbe bei Gerstenkorn oder Tropfen mit Antibiotika verordnen, die gegen die Bakterien wirken. Geht das Gerstenkorn innerhalb von zwei Wochen nicht weg oder verschlimmern sich die Beschwerden, sollten Sie ärztliche Hilfe suchen. Fließt der Eiter nicht von selbst ab und nimmt der Druckschmerz im entzündeten Lid zu, kann es nötig sein, das Gerstenkorn unter örtlicher Betäubung zu öffnen.
Ein gesunder Lebensstil spielt für unsere Gesundheit allgemein eine entscheidende Rolle und trägt auch zur Vorbeugung von Augeninfektionen bei. Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf schädliche Gewohnheiten können das Immunsystem stärken und das Infektionsrisiko senken.
Das Auge isst mit! Kaufen Sie saisonal und regional ein, bereiten Sie Ihre Speisen frisch zu und verzichten Sie auf stark verarbeitete Fertigprodukte. Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum oder verzichten Sie ganz auf Fleisch und Fleischprodukte. Andernfalls bevorzuge Sie helles Fleisch wie Geflügel, am besten Bio-Produkte aus Weidehaltung. Mit einer ausgewogenen, pflanzenbasierten Ernährung lässt sich in der Regel für eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen sorgen. Für die Gesundheit der Augen wichtig sind folgende Nährstoffe:
Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten, ob gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel in Frage kommen. Nehmen Sie Supplements nicht ohne Rat ein, denn eine Überversorgung kann negative Folgen haben. Auch können mit bestimmten Medikamenten Wechselwirkungen auftreten.
Studien zeigen: Körperliche Aktivität senkt das Risiko, an Augenerkrankungen wie dem Grünen Star (Glaukom), der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) oder diabetischen Augenerkrankungen zu erkranken. Moderate Aktivität, wie Laufen oder Radfahren, kann für eine gewisse Zeit den Augeninnendruck senken und für eine bessere Durchblutung der Sehnerven sorgen. Regelmäßiger Sport kann als Teil eines gesunden Lebensstils beitragen, Krankheiten wie Typ 2-Diabetes zu verhindern, die langfristig auch die Gefäße der Augennetzhaut schädigen.
Wer ständig unter Strom steht, hat ein höheres Risiko zu erkranken: Stress kann nicht nur seelisch belastend sein, sondern das Immunsystem schwächen. Chronischer Stress kann auf mehreren Wegen auch zur Entstehung eines Gerstenkorns beitragen:
Schwächung des Immunsystems
Chronischer Stress setzt den Körper unter Dauerbelastung, was das Immunsystem schwächt. Dadurch hat der Körper weniger Abwehrkräfte gegen Bakterien, die ein Gerstenkorn verursachen können.
Erhöhte Berührung der Augen
Gestresste Menschen neigen dazu, sich häufiger unbewusst die Augen zu reiben. Dies kann Bakterien von den Händen auf die empfindliche Augenpartie übertragen und eine Infektion begünstigen.
Gestörte Hautbarriere und Talgproduktion
Stress kann Hautprobleme wie verstopfte Poren oder eine vermehrte Talgproduktion verursachen. Dies kann dazu führen, dass die Drüsen am Augenlid leichter verstopfen, was das Wachstum von Bakterien fördert.
Schlechter Schlaf als Stressfolge
Schlafmangel ist eine häufige Folge von Stress und schwächt die Regenerationsfähigkeit des Körpers. Ein ausgeruhter Körper hat eine bessere Immunabwehr und kann Infektionen wie ein Gerstenkorn effektiver bekämpfen.
Mangelnde Selbstfürsorge
Unter Stress kann es vorkommen, dass Menschen weniger auf ihre Hygiene achten, etwa das gründliche Händewaschen oder das Entfernen von Make-up vor dem Schlafengehen vernachlässigen. Dies erhöht das Risiko für Augenentzündungen.
Tipp: Effektive Stressbewältigung kann das Immunsystem stärken und das Risiko für Gerstenkörner senken. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen und regelmäßige Pausen können helfen, Stress abzubauen und somit die Augengesundheit zu fördern. Sorgen Sie im Alltag bewusst für Auszeiten.
Eine unsachgemäße Pflege von Kontaktlinsen kann das Risiko für Augeninfektionen wie ein Gerstenkorn (Hordeolum) erheblich erhöhen. Kontaktlinsen können Bakterien und andere Krankheitserreger übertragen, wenn sie nicht richtig gereinigt oder aufbewahrt werden. Die richtige Pflege hilft, das Infektionsrisiko zu minimieren. Dazu zählt:
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