Abnehmen

Überflüssige Pfunde loswerden: Bei vielen zählt das zu den guten Vorsätzen. Schließlich geht es um mehr als eine Frage der Ästhetik: Studien zeigen, dass ein gesundes Körpergewicht effektiv vor vielen Krankheiten schützt, etwa vor Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall sowie vor psychischen Leiden und Krebs. Auch die Gelenke danken es, wenn weniger Gewicht auf ihnen lastet. Durch Gewichtsreduktion lassen sich auch bereits bestehende Erkrankungen lindern und in einigen Fällen sogar heilen. Wer regelmäßig Medikamente nehmen muss, kann die Dosis durch Abnehmen, Sport und eine ausgewogene Ernährung oft reduzieren.

Wer sollte abnehmen?

Was bedeutet „zu dick“ überhaupt? Schließlich gibt es fitte dicke und schlappe dünne Menschen. Oft merken Betroffene selbst, dass sie sich nicht richtig wohlfühlen. Wenn auch die Hose eine Nummer größer schon bald in der Taille kneift und das Treppensteigen zunehmend schwerfällt, sollte man das Gewicht kontrollieren. Mehr Aufschluss als die Anzeige auf der Waage bieten folgenden Methoden:

 

BMI ermitteln: Einen Anhaltspunkt für die Grenze von Normal- zu Übergewicht und zu Fettleibigkeit liefert der Body-Mass-Index (BMI). Errechnet wird dieser Wert, indem man das Gewicht durch die Körpergröße im Quadrat teilt. Ab einem BMI von 25 gelten Personen als übergewichtig, ab 30 als fettleibig. Ihren BMI können Sie hier ermitteln: https://www.apotheken-umschau.de/bmi-rechner

 

Taillenumfang messen: Der Taillenumfang sollte bei Männern nicht mehr als 94 und bei Frauen nicht mehr als 80 Zentimeter betragen. Diese Grenzwerte markieren Übergewicht. Ab 102 (Männer) bzw. 88 Zentimetern (Frauen) spricht man von Fettleibigkeit. Beim Messen knapp über dem Bauchnabel Maß nehmen.

 

Das „Taille-Hüft-Verhältnis“: Dieser Faktor bietet Aufschluss, ob es an der Zeit ist, Pfunde loszuwerden: Teilen Sie den Bauchumfang durch den Hüftumfang. Als Normalwert gilt für Frauen 0,8, für Männer 0,9.



Kann ich ohne Diät Gewicht verlieren?

Von Hungern und einseitigen Diäten raten Ernährungsexperten in der Regel ab. Meistens sind die Pfunde nach der Abmagerungskur schnell wieder auf den Hüften: Der sogenannte Jo-Jo-Effekt tritt dann ein. Besser ist es, die Lebensgewohnheiten langfristig anzupassen. Dabei muss man nicht auf Genuss verzichten – sich satt essen und trotzdem abnehmen funktioniert tatsächlich. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig tierischen Fetten in Kombination mit regelmäßiger Bewegung lässt die Kilos purzeln und sorgt nebenbei noch für bessere Laune.

 

 

Lebensmittel, die Sie besser meiden sollten:

  • Weißmehlprodukte
  • stark zuckerhaltige Lebensmittel
  • Softdrinks und unverdünnte Säfte
  • Fast Food und Fertigprodukte
  • Fleisch- und Wurstwaren sowie tierische Fette
  • Alkohol

 

Genießen Sie stattdessen häufig:

  • frisch zubereitete Kost
  • Gemüse
  • Nüsse
  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • Seefisch
  • Geflügel
  • Obst
  • ungesüßte Getränke: Wasser, Tee, Saftschorle


Was bringt der Verzicht auf Zucker?

Wer seinen Zuckerkonsum reduziert, kann sich vor Übergewicht und damit vor vielen Krankheiten schützen. Das Problem: Industriezucker steckt nicht nur in Süßigkeiten, Kuchen und Limonade, sondern auch in vielen Fertigprodukten wie Pizza, Krautsalat oder sogar Rotkohl.

Wenn wir häufig zuckerhaltige Lebensmittel essen, ist der Insulinspiegel im Blut ständig erhöht. Weil Insulin wie ein „Masthormon“ wirkt, wird die überschüssige Zuckerenergie in Form von Fett gespeichert. Das führt zu Übergewicht. Purer Zucker, etwa in Getränken oder Gummibärchen, ist besonders schlecht. Er schießt sehr schnell ins Blut. Dasselbe gilt für verarbeitete Kohlenhydrate wie Weißmehlbrötchen.

Besser: In Ballaststoffe verpackt, gelangt Zucker nur langsam ins Blut, dadurch steigt der Insulinspiegel weniger an. Daher sollten wir lieber Vollkornprodukte essen und einen ganzen Apfel mit Schale einem Glas Apfelsaft vorziehen. Weil manche Obstsorten sehr viel Zucker enthalten, ist es sinnvoller, Gemüse-Rohkost statt Obst als Snack zu genießen.

 

4 Tipps:

 

  • Frische Lebensmittel: Gerade bei Fertigprodukten ist der Zuckeranteil oft hoch. Das gilt auch für vermeintlich Gesundes wie Müsli oder Joghurt. Greifen Sie, wann immer möglich, besser zu frischer Ware.
  • Packungsangaben lesen: Etliche Produkte enthalten viel Zucker, obwohl man es nicht vermutet, denn er kommt getarnt daher. Achten Sie auf folgende Bezeichnungen: Saccharose (Rübenzucker), Maltose (Malzzucker), Dextrose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Laktose (Milchzucker).
  • Durstlöscher: Fruchtsäfte und Limonaden enthalten viel Zucker und damit Kalorien. Trinken Sie lieber Wasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen. Verzichten Sie auch bei Kaffee auf Zucker. Sie werden ihn nach kurzer Zeit schon nicht mehr vermissen.
  • Clever einkaufen: Gehen Sie nicht hungrig einkaufen. Süßigkeiten werden oft während einer Heißhungerattacke spontan in den Wagen gelegt.


Was gilt bei vegetarischer Ernährung?

Immer mehr Menschen möchten auf Fleisch verzichten – weil ihnen das Tierwohl am Herzen liegt, weil tierische Lebensmittel bei der Klimabilanz schlecht abschneiden oder aus gesundheitlichen Gründen. Bei einigen Krankheiten, zum Beispiel Rheuma, kann vegetarische Ernährung Linderung bringen. Hierzulande sind rund 7,8 Millionen Menschen Vegetarier. Veganer verzichten nicht nur auf Fleisch, sondern konsumieren auch keine Milch, keine Eier, keinen Honig und andere tierische Produkte.

Wenn Sie über eine Ernährungsumstellung und die Wahl der Ernährungsform nachdenken, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, was für Sie geeignet ist – vor allem wenn eine Grunderkrankung vorliegt. Experten raten bei Schwangeren, Babys und Kindern von einer rein vegetarischen oder veganen Ernährung in der Regel ab.

 

Das gilt es zu beachten, damit der Organismus gut versorgt ist

 

Ein ausgewogener vegetarischer/veganer Speiseplan sollte aus Folgendem bestehen:

  • viel frisches Gemüse, Salat und Obst
  • gesunde Kohlenhydrate wie Reis, Nudeln, Kartoffeln, Quinoa, Amarant, Hirse etc. und Vollkornprodukte
  • Proteinquellen wie Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Bohnen, Linsen etc.) sowie Tofu
  • gesunde Fette (z.B. Oliven- und Leinöl; möglichst kein Palm- und Kokosfett)
  • Nüsse und Samen

Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zu einer sinnvollen Nahrungsergänzung mit wichtigen Nährstoffen beraten, wie Vitamin D, B12, B2, Eisen, Zink sowie Folsäure, Jod und Omega-3-Fettsäure.



Ist Fasten für mich geeignet?

Bei den Abnehm-Strategien liegt Fasten gerade im Trend. Wenn Sie aufhören zu essen, leert der Körper seine Kohlenhydratspeicher, und nach etwa 24 Stunden beginnt die Umstellung auf den Fastenstoffwechsel. Der Körper gewinnt dann die Energie aus seinen Fettdepots – das Abnehmen beginnt.

So ideal das klingt: Ob Heilfasten, Intervallfasten oder einfach Entlastungstage einlegen – Fasten ist nicht für jeden und in jeder Lebenssituation geeignet. Sprechen Sie vor einer Fastenkur mit Ihrem Arzt oder Apotheker darüber, was Sie beachten müssen. Studien belegen, dass kurzzeitige Fastenkuren nicht dauerhaft wirken. Anschließend nehmen viele schnell wieder zu, manchmal sogar mehr, als sie abgenommen haben. Daher ist es wichtig, danach nicht wieder in alte Ernährungsgewohnheiten zurückzufallen. Ideal ist es, wenn Sie mit einer Fastenphase eine Lebensstilumstellung einleiten und sich von da an gesund und ausgewogen ernähren.

Zu folgenden unerwünschten Nebenwirkungen kann es beim Fasten kommen: Abbau von Muskelmasse, Frieren, Hunger und Heißhunger sowie Kopfschmerzen, Schwindel und Stimmungsschwankungen.

 

Um das zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie sich während der Fastenzeit Ruhe gönnen und darauf achten, ausreichend zu trinken: zwei bis drei Liter Wasser pro Tag. Gut geeignet sind Heilwässer mit vielen Mineralstoffen und basisch wirkendem Hydrogencarbonat. Auch Kräutertee und Zusätze wie Zitrone oder Ingwer sowie ein Löffel Honig sind erlaubt. Bewegen Sie sich täglich an der frischen Luft – ideal ist eine Stunde spazieren gehen.

Lassen Sie sich in der Apotheke beraten: Dort gibt es alles für eine Rundum-Wohlfühl-Zeit beim Fasten. Zum Beispiel Produkte für die Darmentleerung, zum Basenfasten, Tees sowie wohltuende Körperöle.

 

Vielleicht probieren Sie es mit einer gemäßigten Variante des Fastens? Dazu bieten sich Formula-Diäten und spezielle Shakes an. Diese ersetzen die gewohnten Mahlzeiten, und Sie sparen Kalorien. Trotzdem wird der Organismus mit allen wesentlichen Nährstoffen versorgt. Auch im Anschluss an eine Formula-Diät ist es wichtig, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten, um das neue Körpergewicht weiter zu halten.

 



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